25 Jahre im Dienst für Gott und die Menschen

09.02.2018

Die Pfarrgemeinden im Altlandkreis Bad Brückenau feierten im Rahmen eines Festgottesdienstes die Entsendung der ersten Wortgottesdienstbeauftragten vor 25 Jahren. Einige von ihnen sind bis heute im Dienst für ihre Gemeinden.

 

Die Katholiken im Bistum Würzburg haben sie mittlerweile schätzen gelernt: Die Gottesdienstbeauftragten, die in den Dorfkirchen meist sonntags einen Wortgottesdienst mit den Gläubigen feiern. Grund dafür ist der stetig wachsende Priestermangel. Wo ein Priester für eine Eucharistiefeier fehlt, verkünden seit 25 Jahren ehrenamtliche Frauen und Männern den Gläubigen das Wort Gottes.

 

In seiner Festpredigt blickte Domkapitular Dr. Helmut Gabel auf die Geschichte der Gottesdienstbeauftragten zurück. Bereits Mitte der 60er Jahre hätten im II. Vatikanischen Konzil die Bischöfe über solche neue Formen der gottesdienstlichen Feiern nachgedacht, so Gabel. Bischof Josef Stangl habe dann 1978 für das Bistum Würzburg den Weg für sonntägliche gottesdienstliche Feiern freigemacht. „Vor 25 Jahren haben sich dann 21 Personen aus dem Altlandkreis Bad Brückenau für diese neue Aufgabe des Gottesdienstbeauftragten ausbilden lassen“, erzählt Domkapitular Gabel. „Diese Frauen und Männer hatten die Zeichen der Zeit erkannt. Sie haben ihren Auftrag als Christ zur Verkündigung der Frohen Botschaft ernst genommen und haben ihre Aufgabe als Dienst für Gott und Dienst an den Menschen verstanden“, lobte Gabel das ehrenamtliche Engagement der ersten Gottesdienstbeauftragten. Mit Blick auf die Zukunft betonte der Domkapitular, dass angesichts pastoraler Großräume die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Kirchengemeinden zunehmend wichtiger werden.

 

Bei anschließenden Stehempfang im Oberleichtersbacher „Rhönhof“ feierten die Jubilare zusammen mit ihren Familien und Weggefährten aus den Pfarreien. Bernhard Hopf, Referent für Liturgie und liturgische Bildung in der Diözese Würzburg beglückwünschte die anwesenden Fraune und Männer, die vor 25 Jahren Pioneerarbeit als Gottesdienstbeauftragte geleistet hatten. „Neun Frauen und zwölf Männer aus Mitgenfeld, Schondra, Oberbach, Modlos, Breitenbach, Riedenberg, Wildflecken, Weißenbach, Bad Brückenau, und vom Dreistelz haben sich damals für diesen neuen pastoralen Dienst begeistern lassen“, blickte Hopf auf die ersten Tage der Ausbildung zurück. Die Kursteilnehmer waren zwischen 18 und 60 Jahre alt. Die damals älteste Gottesdienstbeauftragte, Frau Mia Ziegler aus Oberbach, sei mittlerweile 85 Jahren alt und altersbedingt schon vor Jahren aus dem aktiven liturgischen Dienst ausgeschieden. Andere mussten aus gesundheitlichen Gründen oder beruflichen Verpflichtungen den Dienst am Wort Gottes aufgeben. Einige der vor 25 Jahren Beauftragten sind bis heute noch aktiv dabei und feiern regelmäßig Wortgottesdienste in ihren Heimatpfarreien: Oliver Kirchner (Oberbach), Bruno Weigand (Riedenberg), Siegfried Klug (Modlos), Alois Heil (Breitenbach) und Stefan Helfrich aus Weißenbach. Hopf gedachte auch der drei Gottesdienstbeauftragten, die mittlerweile verstorben sind: Lydia Kleinhenz aus Wildflecken, Dr. Gertrud Rebstock aus Bad Brückenau und Richard Jörg aus Mitgenfeld.

 

Bernhard Hopf dankte den Gottesdienstbeauftragten für ihren besonderen Dienst: „Ich danke Euch, dass Ihr Euch dafür eingesetzt habt, dass Kirche auch in unserer Zeit noch lebendig ist. Dass Ihr da wart, wenn in den kleinsten Gemeinden und Kirchen Gottesdienste gefeiert werden sollten und gefeiert werden mussten.“

 

Mittlerweile kommen neue Herausforderungen auf Gottesdienstbeauftragte zu, betont Bernhard Hopf als Mitarbeiter des Referates Liturgie im Bistum Würzburg. Neue Gottesdienstformen würden entwickelt und ausprobiert, so wie der „Andere Gottesdienst“ in der Pfarreiengemeinschaft Oberleichtersbach-Schondra. Der erste Kurs für ehrenamtliche Begräbnisleiter sei in den letzten Wochen erfolgreich beendet worden.

 

Besonders dankte Bernhard Hopf dem langjährigen Gottesdienstbeauftragten Alois Heil aus Breitenbach. Er hatte die Jubiläumsfeier mitorganisiert und Zeitungsartikel aus den letzten 25 Jahren zu einer Ausstellung zusammengetragen. „Das war damals für die Menschen im Ort etwas ganz Neues“, berichtet Alois Heil über die ersten Wortgottesdienste in Breitenbach. „Die Gläubigen mussten sich daran gewöhnen, dass nicht jeden Sonntag ein Priester da sein kann. Anfangs hatten viele mit den Wortgottesdienste und den Gottesdienstbeauftragten so ihre Schwierigkeiten!“. Auch Siegfried Klug aus Modlos erinnert sich: „Der damalige Pfarrer Winfried Kaiser hat uns persönlich zum Dienst als Gottesdienstbeauftragte ermutigt. Er wusste, dass der wachsende Priestermangel massive Veränderungen mit sich bringen wird. Schon damals hatte Pfarrer Kaiser prophezeit: Es wird Zeiten geben, da wird ein Pfarrer für den ganzen Altlandkreis Bad Brückenau zuständig sein.“

 

Mit Blick auf den bevorstehenden Strukturwandel im Bistum Würzburg wünschte Bernhard Hopf den Jubilaren Gottes Segen und die Anerkennung der Gläubigen für ihren wichtigen Dienst: „Ich wünsche euch, dass euer Dienst immer mehr von den Menschen in den entsprechenden Lebensbereichen angenommen und gewürdigt wird - als Seelsorgerinnen und Seelsorger.“ Als Geschenk gab er den Gottesdienstbeauftragten passend zum Fest Maria Lichtmess einen Kugelschreiber mit Licht-LED mit: „Damit können eure Gedanken schriftliches Wort werden und dieses kann in eure Gemeinden hineinstrahlen.“

 

Bild zur Meldung: Domkapitular Helmut Gabel, Ludwig Wehner (Dreistelz/Modlos), Oliver Kirchner (Oberbach), Siegfried Klug (Modlos), Bruno Weigand (Riedenberg), Richard Baus (Mitgenfeld), Alois Heil (Breitenbach), Stefan Helfrich (Weißenbach), Mechtild Breitenbach (Obe

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25 Jahre Gottesdienstbeauftragte in Altlandkreis Bad Brückenau (09.02.2018)